Hessischer Rundfunk - Erneuerung Sendesaalbeleuchtung

Frankfurt am Main, Germania
Szene Mahler + Chor
Foto © Nikolay Kazakov

Das Hessische Rundfunksinfonieorchester war von der Beleuchtungsqualität im Kulturpalast Dresden so beeindruckt, dass eine Sanierung des Sendesaals im Stammhaus in Frankfurt vorgenommen werden musste. Es wurde jedoch nur die Beleuchtungsanlage saniert und keine weiteren baulichen Änderungen im Saal vorgenommen.
Die Bestandsbeleuchtung bestand aus abgependelten Lichtbändern mit direkt-/indirekt strahlenden Spiegelrastereinsätzen für Leuchtstofflampe, Downlights mit Halogen-Glühlampe und Halogen-Strahlern am Profilende zur Wandaufhellung. Die Wand- und Deckenaufhellung waren sehr ungleichmäßig und stifteten unübersehbare Unruhe. Zudem war keine klare Abgrenzung der verschiedenen Bestuhlungsvarianten möglich und es traten immer wieder störende Knackgeräusche auf. Die Zusammensetzung der Lichtkomponenten war nicht verkehrt, nur strahlungstechnisch und qualitativ unzureichend.
Das neue Konzept sollte das bewährte und vertraute Bild erhalten, aber die Lichtqualität auf das vom Orchester gewünschte Niveau anheben. Das Beleuchtungsstärkeniveau im Podiumsbereich wurde von 500 auf 1.000 Lux angehoben und der Farbwiedergabeindex von 80 auf 95 bei einer Farbtemperatur von 3.000 K. Das neu entwickelte Leuchtenträgerprofil nimmt wieder drei Komponenten für Boden, Decke und Wand auf und setzt sich wie die Decke aus linearen Teilstücken zu einem Polygonzug zusammen. Unser Ziel war, dass sich an den Wänden keine Lichtkegel abzeichnen, die Deckenfaltung gleichmäßiger ausgeleuchtet wird und die Wandaufhellung weniger punktuell erfolgt - also mehr visuelle Ruhe zu schaffen.
Herausfordernd war für insgesamt fünf Orchesterszenarien, vom Streichquartett bis zur Mahlerbesetzung und einem Faschingsszenario die Beleuchtung so zu planen, dass eine klare Abgrenzung zwischen dem Publikumsbereich mit 300 Lux und dem Podium erfolgt. Die enger strahlenden Direktkomponenten bildeten zusammen mit einer ausgeklügelten Dimmkreisbildung die Voraussetzung für eine Anpassung der variablen Lichtgrenze am Übergang zum Podium.
Um die vom Orchester als besonders störend wahrgenommenen Knackgeräusche ausschließen zu können, wurden sämtliche Betriebsgeräte in das darüber liegende Dachgeschoss verlagert.
Die Beleuchtung der Orgel wurde durch spezielle Wandfluter ersetzt, deren Strahlungsgrenze in Saal-richtung senkrecht endet, damit Chorpodest und Orgel klar abgegrenzt betrieben werden können.
Für den Chor wurden zur Verbesserung der Lesbarkeit der Notenblätter nach hinten versetzte Downlights in der offenen Lamellendecke untergebracht. Dabei wurden die Leuchten nach oben versetzt und der Strahlungswinkel so bemessen, dass sich auf den Lamellen keine Schlaglichter abzeichnen.

Szene Beethofen
Foto © Nikolay Kazakov
Szene Barock
Foto © Nikolay Kazakov
Szene Streicher
Foto © Nikolay Kazakov
Wand- + Deckenaufhellung
Foto © Nikolay Kazakov
Publikum-, Wand- + Deckenbeleuchtung
Foto © Nikolay Kazakov
Foto © Nikolay Kazakov
Detail Pendelleuchte
Foto © Nikolay Kazakov
Anno
2020
Cliente
Hessischer Rundfunk
Team
Jan Nielsen, Helmut Angerer, Tanja Erk

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