NCT Neubau und Erweiterung
Zentrales Ziel dieses Entwurfs ist es, durch eine räumliche Anordnung und die Verwendung von Materialien, die sich von denen der meisten anderen Krankenhäuser unterscheiden, ein einladendes und inklusives Krankenhauserlebnis zu schaffen. Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) in Heidelberg ist ein gemeinsames Projekt der Deutschen Krebshilfe, des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg und des Universitätsklinikums Heidelberg. Der 2010 eingeweihte Neubau des NCT vereint interdisziplinäre medizinische Versorgung und klinisch orientierte Krebsforschung unter einem Dach und schafft einen Ort der Begegnung für Patienten, Ärzte und Wissenschaftler. Als Reaktion auf das positive Feedback und den Bedarf an zusätzlichem Platz umfasst der neue Entwurf einen 2023 fertiggestellten Anbau an das bestehende Labor und ein neues Verwaltungsgebäude aus Holz, das sich nördlich des Tagesklinikbereichs befindet. Beide Gebäude sind dreigeschossig und haben eine Nutzfläche von ca. 2.600 m².
Trotz seiner strengen funktionalen Beschränkungen weicht der bestehende Komplex erheblich von einem traditionellen Krankenhausgebäude ab. Er vermeidet eine starre Rasterstruktur und verfügt über ein lichtdurchflutetes Atrium, das sich über vier Stockwerke erstreckt und einen einladenden Raum für die Begegnung von Patienten, Besuchern und Ärzten bietet. Der Neubau knüpft nahtlos an die ursprüngliche Struktur an, indem er sich in Baustil, Form und Materialien an den bestehenden Labortrakt anlehnt und die gleichen Prinzipien beibehält. Der Erweiterungsbau setzt die Farbigkeit und klare Gliederung der bestehenden Fassade fort und weicht nur an wenigen Stellen von der formal strengen Struktur des Labortrakts ab. Auf der Eingangsebene umfasst der Erweiterungsbau Bereiche für die Phase I, bestehend aus zehn neuen Therapieräumen, sowie Untersuchungs- und Beratungsräumen. Die beiden oberen Geschosse sind ausschließlich den Laborräumen gewidmet.
Zusätzlich beherbergt ein neuer freistehender Holzbau im Norden die Verwaltung. Auch dieses Gebäude trägt zu einer einladenden Atmosphäre bei: Es ist hell, verströmt den natürlichen Duft von Holz und ist innen mit einer bunten Filzfassade ausgestattet - Merkmale, die die Nutzer haptisch, visuell und olfaktorisch ansprechen. Diese Gestaltungselemente schaffen nicht nur ein wohnliches Ambiente, sondern auch ein gesundes Arbeitsumfeld. Mit Ausnahme des Untergeschosses sind alle Gebäudeteile aus Holz gefertigt, was eine nachhaltige Ergänzung zu den bestehenden Strukturen darstellt. Das Holztragwerk in Schottenbausweise aus Brettschichtholzplatten setzt sich aus 20 cm dicken Innenwänden und 24 cm starken Geschossdecken zusammen. Der Entwurf maximiert die Nutzung des Tageslichts und bietet eine natürliche Belüftung durch öffenbare Fenster.
- Jahr
- 2023
- Bauherrschaft
- DKFZ Deutsches Krebsforschungszentrum






