Enea Headquarters
Als weltweit führendes Unternehmen in der Landschaftsarchitektur hat das in der Schweiz ansässige Büro Enea ein großes Industrieareal in ein Zentrum für Botanik, Design, Veranstaltungen, Bildung und das erste Baum-Museum der Welt verwandelt. Der Standort liegt in der Stadt St. Gallen, am Rand eines Industrieparks, mit Blick auf das örtliche Kloster und den Zürichsee. Um den Zugang zum Park und Arboretum zu gestalten und die Produktsparte des Unternehmens zu unterstützen, haben wir ein 2.800 Quadratmeter großes Pavillongebäude entworfen, das den Industriepark abschirmt und die grüne Oase im Inneren schützt.
Das neue Gebäude beherbergt einen Empfangsbereich und einen Showroom für Möbel sowie Werkstätten und Lagerflächen – eingebettet in eine außergewöhnliche Landschaft, die von Enea entworfen wurde. Neben seiner Funktion als Eingang zum Baum-Museum definiert das Gebäude auch die funktionalen Bereiche des Landschaftsarchitekturbüros: von öffentlichen Zonen bis hin zu Logistikflächen.
Inspiriert von der japanischen Gartenarchitektur wurde der Pavillon als Rahmen für die natürliche Umgebung konzipiert. Von seiner tiefen Veranda und der „schwebenden“ Terrasse aus blicken Besucher über einen reflektierenden Teich auf das Anwesen, den See und die dahinterliegenden Berge. An der Schnittstelle zum bestehenden Bürogebäude und dem Parkplatz haben wir eine Kolonnade entworfen, die als Übergang zwischen Innen- und Außenraum dient – ein dazwischenliegender architektonischer Raum, der durch Schichtung, Licht und Schatten Tiefe und Atmosphäre schafft.
Vom Showroom aus erstreckt sich das Gebäude ostwärts in eine Abfolge von Werkstätten und Logistikbereichen, die der Produktsparte und dem „Parklabor“ dienen. Das Baum-Museum ist die private Sammlung von Enzo Enea und enthält seltene einheimische Baumarten, von denen einige über 100 Jahre alt sind. Der Pavillon unterstützt dieses öffentlich zugängliche Museum, das 2018 und 2019 mit Gold bei den Swiss Location Awards ausgezeichnet wurde.
Da sich das Gelände früher in einem Feuchtgebiet befand, galten während der Bauphase und im laufenden Betrieb strenge Vorschriften für das Abfallmanagement. Die Wasserverteilung erfolgt über das Rückhaltebecken vor dem Showroom – ein zugleich gestalterisches Element, das Regenwasser vom Dach sowie gefördertes Grundwasser sammelt, um die Gärten zu bewässern.
Strategien zur Energieeinsparung sind im gesamten Gebäude integriert. Natürliches Tageslicht wird maximal genutzt; Sensoren minimieren den Einsatz künstlicher Beleuchtung. Ein begrüntes Dach sorgt für zusätzliche Dämmung, geothermische und solare Heizsysteme liefern erneuerbare Energie. Weitere Innovationen umfassen die Vorfertigung von Bauteilen zur Kostenersparnis, nachhaltig geerntetes Holz und recycelten Beton. Insgesamt ist das Gebäude sehr wirtschaftlich in Bau und Betrieb.
- Jaar
- 2010






