Raimund Pradler Studentenheim und Tankstelle Innsbruck

Innsbruck, Österreich
Foto © DI Christian Flatscher
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südlicher Innenhof
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nördlicher Innenhof
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Foyer
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Treppenhaus
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Gangbereich
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Vorzimmer
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Apartment
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Architekten
kofler architects
Standort
Kranebitter Allee, 6020 Innsbruck, Österreich
Jahr
2018
Bauherrschaft
ÖWB Gemeinnützige Wohnungs AG
Team
Günter Eckerstorfer, Maria Stauber, Manuela Walkner
Einstufiger Realisierungswettbewerb 2015
1. Preis
DOMIGIUS - intern. Domico Architekturpreis 2018
3. Preis

Auf dem Grundstück der bestehenden BP Tankstelle an der Westeinfahrt von Innsbruck wird dem markanten Neubau zusätzlich eine studentische Nutzung zugeführt. Der Entwurf sieht eine charmante Überbauung der Tankstelle vor, in der Wohnraum für 85 Studierende geschaffen wird. Das auskragende Tankstellendach mit seiner expressiven Aufweitung zur Straße hin, ist bereits von weitem sichtbar und leitet den Kunden einladend unter sein grünes Dach. Die Nutzungserweiterung dieses Ortes durch ein 4-geschossiges Studentenheim, welches sich behutsam von hinten an die Tankstelle annähert und diese letztendlich überdeckt, lässt ein spannendes Gebäude entstehen.

Durch die Überhöhe erhält die Tankstelle optimale Belichtungsverhältnisse und schafft eine angenehme Aufenthaltsqualität zu jeder Tageszeit. Die Zu- und Abfahrten im Tankstellenbereich bleiben unverändert und verlaufen getrennt von der Einfahrt des Studentenheims. Der auf der Längsseite asymmetrisch geknickte Baukörper wirkt leicht, wenn nicht sogar verspielt, vor allem durch die schwarze, metallische Gebäudehülle, die dem Grün des Tankstellenbereiches zu noch mehr Aufmerksamkeit verhilft. Der Knick in der Fassade schafft zudem einen einladenden Vorplatz für das Studentenheim mit einem klar ersichtlichen Haupteingang und trägt auch zur Abschirmung des Strassenlärms bei.

Alle öffentlichen Funktionen des Studentenheims sind im Erdgeschoß organisiert – somit deutlich getrennt von den Studentenzimmern in den oberen 3 Geschoßen. Die Zimmer orientieren sich nach Osten und nach Westen und werden über einen innenliegenden, zentralen Flurbereich erschlossen, der sich nach vorne und nach hinten zur Landschaft hin öffnet und jeweils einen Innenhof entstehen lässt. Die innere Struktur gliedert sich in die zentrale Begegnungsfläche, gefolgt von den halbprivaten Vorräumen der Appartements und den privaten Einzelzimmern der Studenten, die sich nach außen orientieren. Diese offene Gestaltung ermöglicht den Studenten viel Raum für soziale Begegnungen.

Das Gebäude ist in Stahlbeton mit einer hinterlüfteten, harten Metallfassade in den oberen Geschossen konzipiert. Die Erdgeschoßzone bekleiden Fertigbetonelemente. Die Innenhöfe wurden an den Wänden mit einer Holzlattung beplankt und stellen den introvertierten Gegenpol zur homogenen Metallfassade dar. Das Dach ist als extensiv begrüntes Warmdach ausgeführt.

Die schwarze Metallfassade lässt das Bauwerk zurückhaltend wirken, nur das Fugenbild spielt mit unterschiedlichen Höhen und Breiten der einzelnen Fassadenelemente und lockert das sonst streng gerasterte Lochbild der Fensteröffnungen auf. Durch 90° abstehende, fixe Fensterläden, die dem Schallschutz dienen, erfährt die Gebäudehülle eine weitere dreidimensionale Komponente. An der Südfassade schirmt eine Verglasung den Innenhof vom Straßenlärm ab – die vorgesetzten Vertikallamellen schließen optisch die Fassade, lassen jedoch viel Licht auf die entstehenden Freiflächen durch.
Das Zusammenspiel zwischen Gebäudeform und Fassadenverkleidung lässt ein kompaktes Volumen entstehen, welches durch robuste Baumaterialien eine lange, wartungsfreie Nutzungsdauer erwarten lässt und somit eine wertvolle Investition in die Zukunft darstellt.

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